Mietshäuser Syndikat

Mietshäuser Syndikat

Das Mietshäuser Syndikat ist ein fester Verbund von mittlerweile 159 Hausprojekten und 15 Projektinitiativen. Diese Projekte befinden sich sowohl in großen Städten wie Leipzig, Hamburg und Berlin, als auch in ländlichen Regionen wie Brandenburg oder dem Schwarzwald. Auch in Nürnberg gibt es seit 2020 das Syndikatsprojekt „Krähengarten“. Die Gemeinsamkeit zwischen den verschiedenen Projekten ist, dass ihre Bewohner*innen solidarisch, selbstverwaltet und kollektiv miteinander wohnen. So bilden sie einen Gegenentwurf zum klassischen Mietverhältnis zwischen Mieter*in und Eigentümer*in, in welchem die Mieter*innen zumeist kein großes Mitspracherecht haben. Auch werden die Häuser langfristig dem immer angespannter werdenden Immobilienmarkt entzogen und eine Kollektivierung des ursprünglichen Eigentums erfolgt.

Hierzu gründet eine Gruppe von Menschen, die miteinander leben wollen, erst einen Verein und anschließend eine GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) mit dem Mietshäuser Syndikat. Die Finanzierung der Immobilie läuft dabei über eine Vielzahl von privaten Direktkrediten und größern Bankkrediten. Über die Miete werden im Laufe der Jahre dann Stück für Stück die verschiedenen Kredite abgezahlt. Da das Haus jetzt keineN einzelnen Eigentümer*in mehr hat, sondern von einem Kollektiv verwaltet wird, werden auch alle Aufgaben wie Renovierung, finanzielle Aufgaben etc. von den Vereinsmitgliedern / Bewohner*innen übernommen. Jetzt brauchen die Bewohnenden keine Angst mehr vor steigenden Mieten, Eigenbedarfsforderungen oder Ähnlichem mehr haben und wissen, dass sie langfristig sicheren Wohnraum geschaffen haben. Häufig entstehen im Rahmen eines Hausprojektes auch öffentlich genutzte Flächen wie Veranstaltungsräume und Werkstätten, die wichtig für soziokulturelle Freiräume sind.

Im Syndikat, dem Bindeglied der verschiedenen Initiativen, laufen wiederum die Fäden aller Mietshäuser Syndikats-Projekte zusammen. Hier wird über regelmäßige regionale, wie auch überregionale Mitgliederversammlungen beschlossen, welche neuen Projekte aufgenommen werden. Gleichzeitig beraten etablierte Altprojekte neue Initiativen auf ihrem Weg Richtung selbstverwaltetes Wohnprojekt, sodass sich mit der Zeit ein breiter Fundus an Wissen gebildet hat, von dem alle Projekte profitieren können. Da die einzelnen Projekte nicht auf Gewinn ausgelegt sind, fließen Überschüsse teilweise in das Syndikat und können so neuen oder anderen Projekten auch finanziell unter die Arme greifen.

Quelle und weitere Infos unter: www.syndikat.org